Begründet wurde die Osteopathie vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still gegen Ende des 19. Jahrhunderts. A.T. Still formulierte nach längerer Forschung seine für die heutige Osteopathie grundlegenden Einsichten über den Körper, über Gesundheit und Krankheit.
Leben ist Bewegung!
Im Idealfall kommuniziert das Gewebe des menschlichen Körpers über ihre Bewegung harmonisch miteinander. Wird die Beweglichkeit einzelner Körperstrukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen oder Organe eingeschränkt, kann dies zu Störungen, Schmerzen, Beschwerden und Erkrankungen führen. Die lebensnotwendige Bewegungsfähigkeit und Harmonie des Körpers zu bewahren oder wiederherzustellen ist das Ziel der Osteopathie.
Die 5 Prinzipien der Osteopathie
Die zuverlässigsten Messinstrumente des menschlichen Körpers sind und bleiben für den Osteopathen seine Hände. Nur seine eigenen palpatorischen Fähigkeiten ermöglichen es, die wahre Ursache der Beschwerden zu finden. Nur die verbal erfasste Anamnese (Befragung des Patienten) würde dazu führen, dass man das findet was man finden möchte.
desshalb:
"...der Osteopath behandelt das, was er findet und nicht das, was er finden möchte!"
Dieses zu ertastende (palpatorische) Geschick im Rahmen der osteopathischen Diagnostik macht die Osteopathie per se zu einer einzigartigen medizinischen Kunst.
Der Osteopath richtet seine Aufmerksamkeit primär auf Strukturen, die hypomobil sind, d.h. er begibt sich auf die Suche nach Bewegungsverlust. Dieser Bewegungsverlust hat eine mechanische Auswirkung, sondern auf die Zirkulation des Blutes, der Lymphe sowie auf das Nervengewebe. Dieses führt zu einer Kompensation (Ausgleich)
2. Prinzip: Selbstheilungskräfte
Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden von einer gestörten Struktur im Körper massiv beeinträchtigt. d.h. um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren wird eine gute Organisation des Körpers vorausgesetzt.
"Suche die Läsion, behandle die Läsion, lass die Läsion in Ruhe!"
3. Prinzip: Der Körper als Einheit
Das 3. Prinzip betrachtet den Körper des Menschen als eine Einheit, d.h. alle Systeme haben eine bestimmte Interaktion untereinander.
Die Kommunikation und Komplexität der Verbindungen (=Gelenke) untereinander wird durch die Verbindung zum Bindegewebes gewährleistet. Bänder verstärken die mechanische Verbindung.
Die Einheit des Körpers ist immer dynamisch und funktionell zu betrachten.
4. Prinzip: Das Gesetz der Arterie
Es handelt sich um ein absolutes Prinzip. Es beinhaltet sozusagen das vaskulär mechanische Denkprinzip in der Osteopathie, d.h. die Freiheit der Bewegung des Denkens und des Rhythmus ergeben sich aus der Vaskularisation.
Eingeschränkte Durchblutung bedeutet Stase (Stau). Dies führt zu Stagnation, Gärung, Verstopfung, Tonuserhöhung...
Ziel des Osteopathen ist es diese Stauung zu finden und aufzulösen!
5. Prinzip: Der Patient, nicht die Krankheit
Man behandelt immer den Menschen (Patient) nicht seine Krankheit! Die individuelle Entwicklung, das Lebensumfeld, die Lebensweise usw. stehen im Fokus der osteopathischen Behandlung.
"Behandle einen Menschen und nicht seine Krankheit!"
Hinweis:
Da osteopathische Behandlungen bei Patienten immer beliebter werden, gehören sie heute zu gefragten Zusatzleitungen der gesetzlichen Krankenkassen.
Viele Krankenkassen übernehmen im Rahmen einer freiwilligen Satzungsleistung oder Bonusprogrammen auch osteopathische Behandlungen.